Suna

„Suna“ ist ein leises Buch: Leise, behutsam und unaufgeregt – kein Wort zu viel und doch könnte keines der Wörter treffender gewählt sein.
Ich kann die Menschen förmlich vor mir sehen, die Landschaften und Orte, kann Situationen mitfühlen und mit den Charakteren lachen und weinen.

„Ihre Tochter ist bei Ihnen, weil sie sich dafür entschieden hat. Folgen Sie den Wegzeichen, die sie Ihnen gibt“ – diese Zeilen trafen mich gleich zu Anfang mitten ins Herz. In ihnen steckt so viel Unglaubliches, ja Unbegreifliches, aber auch so viel Wahrheit und Weisheit!

Lange habe ich nachgedacht, wie ich den Erzählstil von Pia Ziefle nennen könnte und gerade als ich „Weisheit“ schreibe, weiß ich, wie er ist: Weise und klug, wissend und verstehend – fast wie ein Stück arabischer Erzählkunst.

Ich habe „Suna“ gelesen und geliebt.

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Twitter ist…

… eben nicht nur „Ich esse gerade…“:

Vor gut zwei Monaten hatte ich ein Foto von einem Frühstück gepostet (das ich übrigens nach einem spontanen via Facebook und Twitter verabredeten Konzertbesuch mit @SusanneW hatte :-)), worauf die liebe @db_uebersee antwortete „Das nenne ich ein Frühstück!“

Heute werden wir genau dort zusammen frühstücken, wo das Foto entstanden ist – sie macht den weiten Weg vom Bodensee nach Saarburg und bringt von unterwegs den @kurzdielyrik mit, in Saarburg wird noch @violinista zu uns stoßen.

Heute Abend werden wir übrigens gemeinsam die Vernissage von @ReinhardKarger in Saarbrücken besuchen und dort noch auf @OleKopelke, @ApfelMuse, @UlrichCommercon und @JayRachel treffen! Vielleich mag ja noch jemand kommen?

Nur gespielt?

Gestern und heute durfte ich als Nebendarstellerin in einem Theaterprojekt mitwirken – das nur erklärend.

Zu Beginn der Aufführung konfrontierten die Darsteller die Zuschauer nach einer lauten, fast karnevalistischen Szene mit Minuten unbewegten Schweigens.

Der Effekt im Publikum war für mich erschreckend:
Während die einen bereits nach wenigen Sekunden verlegen kicherten oder Stühle rückten, fühlten sich andere zu plötzlichem Fußstampfen, Klatschen oder ungehaltenen Zwischenrufen veranlasst.

In einer späteren Szene forderte eine Schauspielerin dann in ihrer Rolle in minutenlanger Rede die Einführung von Arbeitslagern für Asylbwerber und die Bereinigung des Landes von Ausländern. Sie ging sogar so weit, dass sie ausdrücklich sagte, sie werte das Schweigen im Publikum als Zustimmung für ihre Idee und gehe davon aus, man werde den Gedanken in ihrem Sinne weitertragen.

Das Publikum lauschte andächtig und blieb absolut still.

Mantrailing

Ich bin schon so oft nach „Mantrailing“ gefragt worden, dass ich dem Thema jetzt mal einen Blogbeitrag widme.
Vorab will ich aber deutlich sagen, dass ich kein Experte zu dem Thema bin, ich beschreibe nur, was wir da tun und warum, um demjenigen, der noch nichts davon gehört hat, eine grobe Vorstellung zu vermitteln.

Beim Mantrailing geht es um Menschensuche mit Hunden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass wir keine professionelle Menschensuche betreiben, sondern lediglich eine art- und wesensgerechte Beschäftigung für unsere Hunde suchen.

Heute z.B. waren fünf Hunde und ihre Menschen zusammen und der Ablauf gestaltete sich so, dass wir zunächst bestimmten, welcher Hund den ersten Trail gehen wird, um dann nach dessen „Fähigkeit“ bzw. Ausbildungsstand festzulegen, über welche Strecke und welche Untergründe der zu setzende Trail laufen soll. Für Anfänger eignet sich hierfür hervorragend Waldboden, fortgeschrittene oder besonders veranlagte Hunde finden die Spur auch auf Waldwegen, Asphalt oder im Wasser.
Dann machen sich zwei Menschen auf den Weg, von denen der, der am Zielort verbleiben wird, einen Geruchsgegenstand hinterlässt, anhand dessen der Hund später erkennt, welche Fährte er zu verfolgen hat. Hierzu reicht schon eine Packung Papiertaschentücher aus der Hosentasche.

Die zweite Person geht mit, um später bei der Suche Hilfestellung zu geben, falls der Hund von der Fährte abkommt – wie gesagt, wir machen das nicht professionell und Ziel ist, dass jeder Hund „seinen“ Trail mit einem Erfolgserlebnis abschließen kann.
Die zweite Person kommt also zurück und das Suchteam kommt zum Einsatz.

Es ist immer wieder faszinierend, wie engagiert die Hunde sind, wenn sie ihr Geschirr angelegt bekommen, das sie ausschließlich zu diesem Anlass tragen.

Am besonders markierten Zielpunkt wird die Leine vom Halsband ans Geschirr befestigt. Hierdurch erkennt der Hund, dass er im Folgenden die Führung übernehmen darf.
Dann kommt der Geruchsartikel zum Einsatz und auf ein individuell bestimmtes Signal hin geht es los. Und mit „los“ meine ich „los“! 😀

Der Hund verfolgt dabei an langer gespannter Leine die Spur und sein Mensch folgt ihm. Das kann je nach Untergrund und Geländeverlauf eine schweißtreibende Angelegenheit sein, auch und besonders für die Begleitperson, die ohne Zugkraft des Hundes den Weg zum zweiten Mal im Laufschritt absolvieren muss.

Umso schöner der Moment des Erfolges: Ist die gesuchte Person gefunden, gibt es ein freudiges Hurra und der Futterbeutel fliegt als Bestätigung.

Selbstverständlich darf dann auch sofort vor Ort gespeist werden. 🙂

Abschließend will ich nochmal betonen, dass dies eine bloße Berichterstattung war, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Während des ganzen Tages stand uns die Leiterin unserer Hundeschule zur Seite, die dazu viel kompetenter und vollständiger Auskunft geben kann als ich.

ADHS-Symptome und Ernährung

Meine Tochter (7) war schon immer sehr aktiv und schnelllebig, aber das hatte ich bis dahin eher als eine zwar anstrengende, aber dennoch positive Eigenschaft betrachtet.

Mit Schulbeginn im Sommer letzten Jahres wurde daraus aber ein Problem. Sie schien nicht in der Lage zu sein, dem Unterricht zu folgen, Hausaufgaben waren ein Drama und man konnte ihr förmlich ansehen – und das war das schlimmste an der Sache – wie sie täglich frustrierter und trauriger wurde. Es verging kein Tag mehr ohne Tränen (nicht nur bei ihr) und mindestens einmal wöchentlich musste ich sie von der Schule abholen, weil sie sich krümmte vor Bauchschmerzen. Überhaupt schienen die Bauchschmerzen immer häufiger und heftiger zu werden. Ich dachte dabei an eine psychische Ursache.

So landeten wir auf der Suche nach einer Lösung bei diversen Ärzten und Psychologen, die nach umfangreichen Untersuchungen die Diagnose ADHS stellten, verbunden mit der Behandlungsempfehlung mit Methylphenidat, ein Wirkstoff, der beispielsweise in Ritalin verwendet wird.

Parallel hatte ich die Problematik aber auch mit unserer (chinesischen) Heilpraktikerin besprochen. Die befasste sich im Gegensatz zu den konservativen Medizinern als allererstes mit den Bauchschmerzen, die ihres Erachtens auf Reaktionen des Darms auf eine oder mehrere Lebensmittelintoleranzen zurückzuführen seien. Wir machten daraufhin einen Bluttest, der keine Allergien nachweisen konnte, jedoch brachten zwei H2-Atemtests die Erkenntnis, dass meine Tochter sowohl unter Fruktose- als auch unter Laktose-Malabsorbtion leidet. Man beachte die in den verlinkten Wikipedia-Artikeln beschriebenen Symptome, insbesondere bei der Laktoseintoleranz!

Nach einer anschließenden Diätberatung habe ich ihre Ernährung komplett umgestellt und ich hatte von heute auf morgen ein anderes Kind!

Besonders erstaunlich ist, dass die laut Diätplan verbleibenden Obst- und Gemüsesorten genau denen entsprechen, zu denen sie selbst schon immer tendierte und lediglich ich diejenige war, die sie zu mehr Vielfalt und Ausgewogenheit genötigt hatte! Das nennt man dann wohl Körperintelligenz…

Übrigens wurde meine Frage, ob die Ernährung Einfluss auf die ADHS-Symptomatik habe, von sämlichen (konservativen) Medizinern mit einem eindeutigen „Nein“ beantwortet.

P.S. Sowohl die Problematik als auch der Erfolg sind mehrschichtiger, als dieser Artikel es widergeben kann. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich gerne per Mail an mich wenden, die Adresse findet sich im Impressum!

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Nicht nur…

… ein Hinweis auf ein wirklich empfehlenswertes Buch:

„Wir haben ja lange als Befreiung empfunden, was uns an Bindungen der Tradition und Gesellschaft verlorengegangen ist. Bis wir spürten, dass die allgemeine Individualisierung auch existenzielle Sinnlosigkeit bedeuten kann.“

(Jürgen Leinemann, Das Leben ist der Ernstfall)